Schlagwort-Archive: Literatur Berlin

Geister und andere Widrigkeiten

Manns findet es klug, endlich etwas zu unternehmen. Das Ding da oben auf dem Dachboden wird ihm nicht weiter das Leben vermiesen. Ihm nicht. Auch wenn es momentan Ruhe gibt, nämlich genau seit dem Tag, an dem der Butt umgekommen ist, sieht Manns keinen Grund zur Entwarnung. Ruft sich vielmehr die Nächte ins Gedächtnis, in denen das Ding durchs Treppenhaus geisterte. Er wachte auf, weil er zur Toilette musste. Oder wachte er auf, weil er unterbewusst etwas wahrgenommen hatte? Gespürt hatte, dass irgend etwas nicht stimmte? Wenn irgend etwas, das es nicht geben darf, nachts durchs Haus schleicht… das spürt man. Sogar im Schlaf.

Manns war stets aufgestanden, im Halbschlaf ins Badezimmer getaumelt, hinter der Wand liegt der Hausflur. Manns war jetzt einigermaßen bei sich, schloss, am Waschbecken stehend, für einen Moment die Augen, um noch genauer hören zu können. Hinter der Wand das leise Knarren der Holztreppe, ohne Zweifel, irgend etwas schlich da umher.

Manns brach der Schweiß aus, nie hatte er sich selbst alberner gefunden, kläglicher, er bräuchte doch nur ebenso leise zur Wohnungstür zu schleichen, diese zu öffnen, so vorsichtig, wie man eine Bombe entschärft. Er bräuchte nur die Flurbeleuchtung einzuschalten und schon hätte der Spuk ein Ende gehabt.

Manns tat es nie. Ließ das Wesen sein, versuchte stattdessen, sich auf die Entleerung seiner Blase zu konzentrieren, dabei nicht mehr hinter die Wand zu horchen, und kehrte dann ins Bett zurück.

Lag er dort, ging eine schneidende Kälte durch ihn hindurch. Er brauchte lange, um wieder einzuschlafen, musste sich vorher vergegenwärtigen, dass ihn keine Schuld traf.

Und jetzt?

Seit dem Butt-Tod ist es die ganze Nacht still. Manns wacht dennoch auf, geht ins Bad und horcht. Nichts. Doch erleichtert ist er deshalb noch lange nicht. Im Gegenteil. Wenn das Wesen den Butt auf dem Gewissen hat wird es nun nachsinnen, wie und wann es sich den nächsten holt. Manns schüttelt sich, ruft sich zur Ordnung. Er ist kein 8-jähriger Junge mehr, der am Vorabend heimlich einen Horrorfilm im Fernsehen angeschaut hat.

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zum Beispiel hier

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Ladies only: Kaffee, Kuchen & Literatur

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Lesung aus zwei Titeln des Verlags Marta Press, Hamburg:

Du bist kein Kind mehr: Manchmal böse, bisweilen drastisch, melancholisch und oft komisch erzählt Ulrike Gramann von Augenblicken, in denen Kindheit und Erwachsensein sich durchdringen

Frau Doktor E. liebt die Abendsonne: Juliane Beer läßt eine Ärztin mit zweifelhafter Vita antreten, hinter der tragikomischen Handlungsfassade lauert das Kleinbürgertum der 1970iger Jahre.

Kaffee und Kuchen gibt es ab 16 Uhr, die Lesung beginnt um 17 Uhr im

RuT
Schillerpromenade 1 in Neukölln
http://rut-berlin.de/startseite.html .

Eintritt frei, für Kaffee & Kuchen darf gespendet werden

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Roman-tisches & Lieder-liches

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Juliane Beer liest aus ihrem neuen Roman ‚Kreuzkölln Superprovisorium’.

Der Ärger beginnt mit einem faulen Apfel. Dies wird Malerin Sam klar, als ihr Kunstraum dem Saftladen »Äpple & Fikon« weichen soll. Ihr Kollege Micky dagegen wurde gerade aus seiner Wohnung saniert. Die Tage in Neukölln scheinen gezählt und im neuen Revier der App- Consulter und Baristas kein Platz mehr für Prekarianer zu sein. Sam, Micky und auch die Nachbarin Frau Stift ringen um ihre Existenzen. Doch bei einem Superprovisorium wird der Gegenpartei erst nachträglich Gehör gewährt.

Dazu gibt es Musik von Tom Duerner. Er war vor etwa acht Jahren regelmäßig Gast der offen Liederbühne im Zimmer 16 und stellte auf einer Record Release Party auch seine damalige CD vor. Inzwischen „firmiert“ er – seinem Führerschein entsprechend – unter Gerhard Bächer, singt aber weiterhin Lieder mit wichtigen Fragen wie: Was bringt die Ärzte um ihr Brot? Wie kommen die Eliten zu ihren Renditen? Wieso habe ich ein Portemonnaie, aber andere das Geld?

19.Dezember um 20 Uhr im Zimmer 16, Florastraße 16 in Berlin Pankow

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Etwas größere und kleinere Fische – Lesereihe jeden letzten Mittwoch im Monat

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Mittwoch 30. Oktober 2013 * Galerie KarlKunger Kiez

Karl-Kunger Straße 15 * Berlin-Treptow

20 Uhr

Kreuzkölln Superprovisorium

Juliane Beer liest aus ihrem neuen Roman

Danach offene Bühne für alle, die eigene Texte vorlesen möchten

Eintritt frei

Gefördert vom Berliner Autorenlesefonds in Kooperation mit der Mittelpunktbibliothek Köpenick

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Die Crazy-Words Herbstvorstellung

findet statt am 18. Oktober 2012 um 20 Uhr

im Artroom im Berlin Carré (ehemalige Markthalle am Alexanderplatz)

mit
Rolf Gänsrich
Wolfgang (Wolle) Endler
Martina Scheu
Juliane Beer

Die Musik kommt dieses Mal von:

Heiko Welker

Der Eintritt ist wie immer frei

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Crazy Words

Im neuen Jahr geht’s munter weiter
Donnerstag 16.2. um 20.00 Uhr im „Artroom“ im Berlin Carré (ehemalige Markthalle am Alexanderplatz)

Mit Texten von

Rolf Gänsrich
Wolfgang (Wolle) Endler
Martina Scheu
Juliane Beer
Kamur

Die Musik kommt dieses Mal von Heiko Welker

Eintritt frei

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